Sanierung der historischen Wappen am Neustädter Tor in Tangermünde

Sanierung der historischen Wappen

„Wär no yyne möcht, söll renne!“ So ähnlich mag wohl auch der Ruf des Wächters am Neustädter Tor im mittelalterlichen Tangermünde geklungen haben. Dieses wurde nämlich, wie alle damaligen Stadttore, über Nacht geschlossen. Wer zu spät kam, gelangte nicht mehr in die Stadt oder musste einen Obulus bezahlen. Die sprichwörtliche Torschlusspanik kam bei Busse Maler und Maurer dennoch nicht auf: Zum einen gibt es dort heute gar keinen versperrten Zugang mehr, zum anderen kam man ja im Auftrag der Stadt – und der lautete: Sanierung der historischen Wappen auf der 1450 erbauten Tordurchfahrt.

Reinigung, Ausbesserung, Auffrischung

Die Wappen selbst (von links nach rechts: Preußischer Königsadler, Reichsadler des Bismarckreiches mit aufgelegtem Hohenzollernschild, Tangermünder Adler, Adler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Brandenburgischer Adler) wurden zwar erst 1897 auf die Putzblenden gemalt, bedurften aber dennoch einer gründlichen Auffrischung beziehungsweise Sanierung. Dafür wurden die Putzflächen gereinigt, partiell ausgebessert und farblich aufgefrischt. Eine unter dem strengen Auge des Denkmalschutzes durchgeführte Arbeit, die viel Können und langjährige Erfahrung voraussetzt.

Hydrophobierung für nachhaltigen Schutz

Um die fragilen Kunstwerke vor Wind und Wetter zu schützen, wurden diese einer abschließenden Hydrophobierung unterzogen: Hierbei werden die Putzflächen mit dem Auftrag eines entsprechenden Hydrophobierungsmittels imprägniert (das Material wird vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und Schadstoffen geschützt, die Diffusionsfähigkeit bleibt erhalten) und versiegelt. Positiver Nebeneffekt: Die Farbtiefe der Malerei wird erhöht. Nach rund zwei Wochen waren die Arbeiten zur vollen Zufriedenheit des Auftraggebers abgeschlossen. Jetzt sind die Wappen wieder stolze Zeugen der langen und ruhmreichen Geschichte der Stadt Tangermünde. (ds)